Da wir bisher so viele verschiedene Formen an Artikeln für den Adventskalender haben, fügen wir heute nochmals eine weitere Facette hinzu!

Also macht es euch am Kamin bequem, schlürft an eurem Mensa-Kakao (Was? Tasse geklaut?? Niieeemaaalss…) und genießt die Geschichte von Paladin Uilosson Snowslide Frosthill!

Unsere, Geschichte beginnt in Ikôr’esk, dem Kontinent am südlichen Pol von Mesoria. Hier hatten sich 14 bzw. 16 Clans gebildet, welche jeweils einem Gott gewidmet sind und einen deutlich höheren Anteil von dessen Art der Magie in ihrer Atmosphäre besitzen.

Und hier, in den von Nomadenstämmen besiedelten Eiswüsten des Frosthill Clans, wurde unser Protagonist geboren. Sein name war Uilosson, Sohn von Gwaendir, dem Anführer der Jägertruppe.

Über die Jahre hinweg wuchs Uilosson in seine Rolle als Krieger und Jäger hinein. Orientierungssinn und instinktives Handeln wurden schnell als seine stärken anerkannt, doch sobald es in Richtung der Bildung ging…. stellte sich heraus dass seine liebsten Hobbies anscheinend Ablenkung, Prokrastination und Panik-lernen in der Nacht vor einem Test waren.

Diese Charakterzüge verschwanden ebenfalls nicht, als er beschloss seinen Stamm zu verlassen, um dem Heiligen Orden der Paladine beizutreten. Er wurde allgemein bekannt als ein fauler, müder und witziger Typ, der andere lieber die Arbeit machen lies und selber eher koordinierte was im großen Bild passiert.

Doch sobald die Situation ernster wurde, so wurde auch seine Einstellung, sodass sich bald schon Legenden um den Unscheinbaren Mann rankten, dessen einziger „flex“ es scheinbar war in der Essenshalle mit seinem amputierten Arm anzugeben.

Kommen wir also nun zu Paladin Snowslide und die Legende der drei Schwerter

Es war ein kalter, windiger Tag. Müde, sich langsam nach vorne schleppende Schritte zogen sich durch den tiefen Schnee, begleitet durch ein heftiges Schnauben.
Obwohl er schon an die Kälte angepasst war, half es trotzdem nicht viel bei dem Fakt, dass die unbarmherzige Kälte wie Nadeln durch die Haut fuhr. Und auch wenn die dicken Kleidungen und Mäntel schwer waren, so waren sie auch notwendig um das Blut vom gefrieren abzuhalten.

Dennoch schritt er voran. Meter für Meter, durch das endlose, weiße Meer aus Schnee, Eis und Leere. Immer weiter wandernd, immer weiter der mörderischen Natur trotzend, immer weiter suchend. Bis er plötzlich innehält. Wie eine eisige Statue stand er da. Der Wind verschwand. Das einzige was man erkennen konnte, war das langsame vor- und zurück-schwingen eines seiner Ohrringe, und die Atemwolken, die aus seinem Mund krochen.

Es passierte vorerst nichts. Wenn er nicht die einzige verirrte Seele weit und breit, hätten sich andere gefragt ob seine Beine erfroren wären, oder ob die Metallrüstung und Schmuckstücke ihm vor Kälte das Bewusstsein raubten. Doch dem war nicht so.

Er weiß was die Bevölkerung und seine Kollegen über ihn denken. Er kennt das Bild, des Witzboldes, der mit seinem Arm-stumpf angibt und immer alle Arbeit abschiebt. Doch dies war ihm herzlichst egal, denn ihm war bewusst, warum er diesen Pfad wählte, und auch wenn es nicht so schien, so war er doch Talentiert und Erfahren in den Elementen seines Berufes.
Und so wartete er. Unbewegt und starr, während die bittere Kälte weiterhin ihre Dolche in seine entblößte Haut stach.

Es begann mit einem leichten Beben, welches sich kaum spüren lies. Mit jeder vergehenden Sekunde türmte es sich jedoch auf. Ein schmunzeln zog sich über das vernarbte Gesicht von Uilosson, als er langsam und entspannt ein paar Hebel in seinem mechanischen Arm umlegte und aus umgebener Wasser- und Eis-Magie ein breites Schwert aus der Luft bildete. Der Schnee wurde bald regelrecht in die Luft gehoben, als das Rütteln langsam zu seinem Höhepunkt aufschwingt.

Ein Hals- und Knöchel-knacken seitens des Paladins später und der Boden erhob sich. Explosionsartig schnellte die Schneeschicht in den Himmel, während Eiskristalle wie Kugeln durch die Umgebung schossen. Der Untergrund kollabierte Teilweise und ein tiefes Kreischen brachte die Umgebung erneut zum erschüttern.
Doch Uilosson rührte sich nicht. Wie ein Felsen stand er noch direkt vor Ort, seine gesamte Aufmerksamkeit auf das abgemagerte, weiße Reptil gerichtet, welches ihn mit glühend blauen Augen entgegenstand. Zähne ragten aus seinem Maul hervor, während sich eine scharfe Reihe an Eiskristall-artigen Stacheln entlang seiner Wirbelsäule bildete.

Es war ein Drache. Einer der tödlicheren Art, die allzu häufig in riesigen Schwärmen ganze Regionen ausplünderten und mit ihrem eisigen Atem alles was nicht essbar war auf ewig erstarren ließen.

Uilosson seufzte als er das leidende Tier sah… man hatte dem Orden einen Schwarm von mindestens 40 gemeldet, aber jene scheinen diesen Einzelfall hinterlassen zu haben. Man konnte die Rippen durch die Schuppen zählen, die schon vor Schwäche weich waren, und aufgrund der fehlenden Fettschicht sich an das darunterliegende Skelett klammerten. Die Augen glühten zwar blau, wie es für die Rasse üblich war, doch wegen dem fehlenden Blinzeln vermutete der Krieger, das wohl die Tränenschicht erfroren ist.

Nervös und verängstigt versuchte das Tier bedrohlich zu wirken, um seine sichere Hinrichtung zu vermeiden, doch Uilosson war bewusst, dass er sich nicht mal anstrengen müsste, um mit einem Fausthieb die Knochen zu zerschmettern. Für einen Moment überlegte er, ob er die Kreatur zum Quartier mitnehmen und aufpeppen konnte, doch nachdem er zu dem Entschluss kam, dass dies unmöglich sei, schleppte er seine mit Schnee beklebten Stiefel in Richtung des verzweifelten Drachen.

Nachdem er schnell und schmerzlos das Tier enthauptete, entschloss er sich in den Untergrund zu gehen. Wenn ein ganzes Nest da unten gelebt hatte, musste es so einiges an Tunneln, Höhlen und Eigentum dort geben… so zumindest der Gedanke. Und so schlitterte der Paladin in die eisig-blaue tiefe hinab.

Je weiter er nach unten kam, desto dunkler und wärmer wurde es. „Warm“ ist hier zwar noch eisig, aber im Vergleich zur Oberfläche waren es schon Welten der Temperatur. Unten angekommen, leuchteten die Kristalle auf der Rüstung auf und gaben den Blick auf eine Eishöhle frei. An sich wäre der Ort eine atemberaubende Sicht, doch Blut, Knochen und Eingeweide waren überall verteilt und fest gefroren.

Schon an die Aussicht gewöhnt, wanderte er tiefer in die Höhle hinein. Jeder seiner Schritte hallte durch den Raum, während er nach den Besitztümern der Drachenopfer suchte. Im Normalfall wäre es eine leichte Aufgabe gewesen. Eiskrallen hatten selten mehr als 100 Mitglieder in ihren Schwärmen, doch bei der Ausdehnung der Höhle schienen es hier einige mehr gewesen zu sein. Kein Wunder das die Region wie ausgestorben schien…

Die Zeit schlich voran, bis Uilosson endlich auf die Überbleibsel der Opfer stieß. Ordentlich wurde hier zwischen schuppiger Haut, Metallobjekten, Kleidungsstücken und weitere, für die Drachen sinnvolle, Kategorien unterschieden. Kein seltenes Vorkommen, doch die schiere Größe der einzelnen Haufen zog ihr eigenes Grauen mit sich. Selbst für Uilosson, welcher vergleichsweise oft Nester aus Bevölkerungsdichten gebieten in Schach halten musste, war dies ein schockierender Anblick.

Für einen Moment schien es so, als würde der ängstliche Jüngling in ihm wieder erscheinen, albtraumhafte Erinnerungen zogen an seinem inneren Auge vorbei, doch er fing sich wieder. Er war immer noch bei der Arbeit. Emotionen sind in Situationen wie diesen Schwächen und Hindernisse… er konnte später über einem Bier seinen Kameraden hinterher-trauern.

Mit entschlossenen Schritten ging er auf die einzelnen Haufen zu und suchte sie durch. Er packte manche Dinge in einen Beutel, vorwiegend Kleidung oder Wertgegenstände, doch hielt nicht auf durch die Haufen zu Suchen, selbst wenn jener Beutel voll war, und nun auf seinem Rücken, unter dem dicken Pelzmantel baumelte.

Ein paar Stunden des Suchens später und er schien das gefunden zu haben, nach dem er suchte… vorsichtig griff er nach dem Konstrukt. Es sah auf den ersten Blick fragil aus, doch die leicht glühende, vor sich hin brummende Maschine, die von Kristallen, Edelsteinen und wertvollen Metallen übersät war, war eines der wohl stabilsten Objekte, die die Zivilisation jemals gebar.

Schnell landete das Würfelförmige Konstrukt in einer weiteren Tasche, bevor sich Uilosson auf den Rückweg begab… eins von dreien hatte er somit schon mal.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die anderen beiden von den falschen Organisationen gefunden und missbraucht werden, weshalb die Paladine kontaktiert wurden, um die Situation zu entschärfen. Wer bekommt den nicht jede Woche gesagt, dass man die letzten drei Überbleibsel von uralten, göttlichen Waffen finden muss, die eventuell tödliche Effekte haben, das Potential haben die Welt in Stücke zersprengen und zudem seit vielen Milliarden Jahren verschollen sind.

Und auch wenn nun zumindest eines in seinen Händen war, so war all dies viel zu einfach gewesen… irgendetwas war faul. Er hat es gerochen, sobald der Drache aus dem Erdboden barst und das Gefühl wurde durch die Größe der Höhlen nur verstärkt… er hat er vermutet, als man nur ihm die Papiere für die Situation auftischte, obwohl dies ganz sicher einiges an Verstärkung benötigt hätte, wären wirklich über 40 aggressive Eiskrallen anwesend.

Doch bevor er überlegen konnte wer wohl der Übeltäter in den eigenen Reihen war, wurde ihm seine Situation bewusst. Irgendjemand hatte ihn anscheinend her gelockt. Ein komplett abgelegener und verlassener Ort, mit Kälte die jeden fern hielt. Und er befand sich unter der Oberfläche. In einer Höhle aus Eis, dessen Decke mit riesigen Eiszapfen geschmückt war.
Entfernte knalle und ein darauf folgendes, leichtes Beben bestätigten seine Vermutungen. Ein hasserfülltes lächeln zog sich über seine blauen Lippen, während die ersten kleinen Eissplitter schon von der Decke rieselten. So einfach würde er es ihnen nicht machen.

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