Politik
“Wir geben unsere Inhalte nicht auf, nur um zu regieren”
Das Superwahljahr 2011 ist noch keine zwei Monate alt, doch die Parteispitzen aller Parteien arbeiten bereits auf Hochtouren an deren Wahlergebnissen. Besonders für DIE LINKE wird das Jahr viele wichtige Entscheidungen bringen, die, nach den Skandalen in den letzten Monaten, wohl durchaus richtungsweisend sein können. derfarbfleck hat deshalb genauer nachgehakt, wie es um die Zukunft […]
Die Dagegen-Republik
Egal ob in Stuttgart, Gorleben, oder im trauten Bayernland – überall quer durch die Republik werden die ansässigen und verantwortlichen Politiker hilflos einer Naturgewalt sonders gleichen ausgesetzt – dem Protest eines Teils der Bevölkerung.
WikiLeaks und der Depeschen-Skandal
Die Internetplattform WikiLeaks sieht sich als Institution, die für die weltweite Transparenz sorgt und unrechtmäßiges Handeln von Regierungen oder anderen Organisationen aufdecken will, was durch die anonyme Verbreitung und Veröffentlichung von Daten geschieht, welche so genannte Whistleblower, geheime Informanten, denen Missstände auffallen und die dazu Informationen haben, dem Portal zuspielen. WikiLeaks wurde von chinesischen […]
Epidemie in Schwaben!
Von Maximilian Stumpp Ich mache mir meinen Morgenkaffee und bemerke, dass sich etwas zusammenbraut. Ich bin einen Tick mehr benebelt als ich es für gewöhnlich am Morgen bin, habe leichtes Kopfweh und meine Nase läuft.
Morgenland Deutschland?
Von Johannes Gansmeier Wie auf Spiegel Online am 09.10.2010 zu lesen war, wird auch in Deutschland immer häufiger die Scharia (Scharia = das religiös legitimierte, unabänderliche Gesetz des Islam) in Streitfällen angewandt. Doch kann es tatsächlich sein, dass man in einem abendländisch geprägten Land, wie es Deutschland zweifelsohne ist, das Gesetz einer komplett anderen und […]
Das Jahrhundertprojekt: Stuttgart 21
von Kevin Wang Stuttgart 21. Der unscheinbare Name der Landeshauptstadt in Kombination mit einer natürlichen Zahl ergibt den Namen eines Milliardenprojekts, das für viel Gesprächsthema sorgt. Dieser Beitrag beurteilt die unterschiedlichen Meinungen der Bürger zur Vision der Bahn.
Ein später Nachruf
von Johannes Gansmeier Knapp über sechzig Prozent. Knapp über sechzig Prozent der deutschen Bevölkerung hielt es für notwendig, im vergangenen September an die Wahlurnen zu schreiten und dort ihrem Unmut, Ärger oder sonstigen Gefühlen freien Lauf zu lassen und zwar in Form eines kleinen Kreuzchens. Ihres Kreuzchens. Ihrer Stimme.
Ein Schiff, das sich Sozialstaat nennt
„Wirtschaft contra Politik – so lautet die Schlachtordnung des Jahres 2010, “ schrieb vorkurzem der Journalist Frank A. Meyer im Cicero.
Wie kommt ein Mann seines Schlages dazu, so etwas Drastisches, so dramatisch wirkendes zu behaupten, in einer Zeit in der doch alle Banken gerettet, alle Schulden getilgt und der Sozialstaat wieder gerecht zu all seinen Schützlingen ist.
Oder sollte man besser sagen: Sein sollte – sein könnte – sein müsste.
Wenig Zeit ist vergangen, seit aus einer Immobilien Krise eine weltweite Wirtschaftkrise ungeahnten Ausmaßes erwuchs, welche ganze Staaten an den Rand des Ruins trieb.
Doch wie kommt es nun, dass sich nicht nur der unsrige Staat „mit einem Mal“ in bedrohlicher, ja wenn nicht sogar prekärer Lage befindet, wie ein Ozeandampfer in unruhigstem Fahrwasser.
Karl Schillers, seines Zeichens Bundeswirtschaftsminister von 1966 bis 1972 sagte einmal: „So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig. “ Hierbei verwies er geschickt auf das Spannungsverhältnis zwischen Wirtschaft und Politik, das gerade heute mehr denn je zu Tage tritt. Wie viel Einfluss soll der Staat auf die Wirtschaft, den Markt, nehmen, wie hoch darf der Anteil der staatlichen Aktivitäten in der Volkswirtschaft sein?
Die Frage dieser Aufgabenverteilung bietet seit jeher viel Zündstoff in einer gerne öffentlich geführten Debatte, die gerade jetzt wieder an Fahrt aufgenommen hat.
Trotz zahlreicher Differenzen, die diese Suche nach einer geeigneten Antwort, oder vielmehr Lösung, ebnen, besteht ein nicht zu unterschätzender Konsens darüber, dass der Markt allein nicht in der Lage ist, öffentliche Güter wie Bildung, Gesundheit oder eine intakte Umwelt in vollem Maße zu gewährleisten.
Vor allen Dingen aus diesem Grund entstand die Bundesrepublik Deutschland nach dem Modell der Sozialen Markwirtschaft, die das Prinzip des freien Marktes mit dem des sozialen Ausgleichs zu verknüpfen versucht. Auch oder vielleicht sogar hauptsächlich dank dieses Systems, hat Deutschland eine Dekade der politischen Stabilität erlebt. Dieses Prinzip beschreibt eine Konzeption, in der der Staat einen gesetzmäßigen Rahmen schafft, der einen funktionsfähigen Wettbewerb garantiert und sich dennoch bemüht durch seine Wirtschaftpolitik, die konjunkturellen Schwankungen auszugleichen und unsoziale Auswüchse einzudämmen. Lange Zeit bewährte sich dieses ökonomisch sehr erfolgreiche Vorgehen und die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger wurden erfüllt.
Doch gerade im Zuge der Wirtschaftkrise ist die Skepsis gewachsen, ob ein Nationalstaat der die Menschen noch in einem gesunden Maße vor den Auswirkungen der immer globaler verflochten werdenden Weltwirtschaft, die nur steigende Wettbewerbsfähigkeit, steigende Rendite, und Wachstum kennt, noch ausreichend schützen kann. Denn die Wirtschaftpolitik von Nationalstaaten ist an Grenzen gebunden und auch in Staatengemeinschaften mit einheitlicher Währung wie der EU, oft nicht supranational sondern auf den eigenen Wirtschaftraum besränkt. Somit verliert der Staat zusehends die Steuerungsfähigkeit gegenüber diesem global agierenden Wirtschaftsmarkt.
Genau dieses Faktum manifestiert die Ursache, warum es der Politik weitestgehend entging, mit welch risikoreichen Wertpapieren die Banken auf dem weltweiten Finanzmarkt spekulierten und sich schließlich verspekulierten und so die Finanzkrise schufen aus der die Wirtschaftkrise entstand.
Der Staat griff ein und rette die Banken und unterstütze die von der Insolvenz bedrohten Konzerne, eben um „die konjunkturellen Schwankungen auszugleichen und unsoziale Auswüchse einzudämmen.“ Er verhob sich dabei. Nun ist unser Sozialstaat der ins straucheln gekommene.
Wie die Schneekatastrophe von gestern, die Ãœberschwemmung von morgen ist, scheint die Wirtschaftskrise von gestern, der Ruin des Sozialstaates von morgen zu sein.
Dabei war er es doch, der die soziale Verantwortung derer übernahm, die gewissenlos an den Börsen dieser Welt zockten und es mittlerweile wieder tun. Angetrieben von „der Macht des Geldes, angebetet als säkulare Religion, die keine andere Macht neben sich duldet, “ schrieb die Süddeutsche Zeitung.
Wie sieht es also nun aus um unseren Sozialstaat, unser Schiff im Meer der Zeit?
Sicherlich, die Planken haben an Glanz verloren, die Farbe beginnt abzublättern, das ein oder andere Leck ist schon vorhanden. Und die Ereignisse des letzten Jahres haben nicht dazu beigetragen den Zustand zu verbessern.
Doch was macht so ein Schiff denn letztendlich aus?
Das Schiff selber?
Nein. Zumindest nicht nur.
Zu einem nicht unerheblichen Teil die Mannschaft – das sind übrigens wir.
Wir müssen uns darauf besinnen, was unser Schiff schnell und seetüchtig gemacht hat.
Nämlich, dass hinterfragen und betrachten der wirtschaftlichen Interessen auf sozialdemokratischer Basis. Der Kapitän kann die Richtung vorgeben, aber umgesetzt werden können die Dinge nur als Mannschaft.
„Wirtschaft contra Politik. “ So begann dieser Artikel. Frank A. Meyer macht hier deutlich, dass zwei unterschiedliche Lager existieren, die sich aufgrund unterschiedlicher Interessen gebildet haben. Sie arbeiten statt mit- gegeneinander und zerstören somit das Schiff der Sozialstaatlichkeit von innen heraus.
Vielleicht fehlte und fehlt uns so ein bisschen das Bewusstsein,
dass unser Handeln dazu beitragen sollte, dass das wir gewinnt.
Jenes ist der vielleicht eindrücklichste Grundgedanke unseres Sozialstaates.
Wie werde ich ein Politiker?
Du willst ein Politiker werden? Ein richtig guter Politiker sogar? Du hast keinen blassen Schimmer, wie du das anstellen sollst? Dann lass dir von mir helfen.