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Sechs Monate Frankreich – eine Fotostrecke von Rebecca Kruse

Wie viele Schüler hier am LGH hat auch mich vor einiger Zeit das Fernweh gepackt und ich beschloss an dem Programm Voltaire teilzunehmen, mit dem Deutsche und Franzosen jeweils ein halbes Jahr im Nachbarland verbringen und so insgesamt ein Jahr zusammen erleben.

Ich hatte großes Glück und durfte diese Zeit in einer wunderbaren Gastfamilie auf der Ile de Ré erleben, einer Insel, die direkt vor der Atlantikküste La Rochelles liegt und vor allem für ihr Salz, ihr Karamell und ihren Wein bekannt ist. Die ganze Insel ist mit nur maximal zweigeschossigen, weißen Häuserreihen bebaut und hat lauter kleine Dörfer mit Gassen voller Stockrosen, durch die beim besten Willen kein Auto hindurch passt.

Der Austausch lief so ab, dass meine Corres erst sechs Monate bei mir in Deutschland verbrachte und ich dann anschließend, vor nun einem Jahr, in ihre Familie gekommen bin. Von September bis Februar habe ich natürlich viel von Land und Leuten mitbekommen und darüber hinaus auch noch einige der Sehenswürdigkeiten Frankreichs besucht.

Die Franzosen sind in ihrer Art selbstverständlich noch wesentlich vielschichtiger als die Vorstellung vom weintrinkende Châteaubesitzer in der Provence oder von Männern mit Baskenmützen, die morgens mit dem Baguette unter dem Arm Fahrrad fahren, nachmittags Boule spielen und abends bis weit in die Nacht hinein tafeln (auch wenn dies dennoch vorkommt).  Auch kreative Chaoten habe ich nicht viele bemerkt.

Stattdessen kam ich in ein Land, das sehr stolz auf seine Geschichte ist und es sich auch bewahrt hat, gute Traditionen fortzuführen. So spielt zum Beispiel das gemeinsame Essen mit der Familie und Freunden eine sehr große Rolle und wird so gut wie jedes Wochenende zelebriert. Doch dabei sollte der Nachwuchs natürlich repräsentabel sein und so ist die Erziehung der Kinder ist viel strenger als in Deutschland und die Schule ebenfalls. Auch hier gibt es aber auch immer wieder Ausnahmen und jeder hat für sich die Möglichkeit, sein Frankreich zu entdecken. Viel Spaß dabei!

Fotos (c) Rebecca Kruse