Von Johannes Gansmeier
Das 1895 erschienene Werk „Psychologie der Massen“ von Gustave Le Bon gilt bis heute als eines der Standardwerke für alle, die sich näher mit der Psychologie des Menschen befassen.
In dem ca. 200-seitigen Buch geht Le Bon, wie der Titel schon verrät, auf die Psyche der Massen ein. Das bedeutet für ihn, eine Ansammlung von Menschen, die nicht zwangsläufig durch ein und dasselbe Interesse entstanden sein muss, sondern auch zufällig zu einer bestimmten Zeit zusammenkommt.
Sehr interessant lässt der französische Autor tief in die Handlungsgründe und Antriebe der Massen blicken oder legt dar, wie es möglich sei, z.B. eben solche Menschenmassen zu beeinflussen oder gar zu manipulieren.
Viele Diktatoren des 20. Jahrhunderts bedienten sich der Ideen und Gedanken des promovierten Mediziners, der neben „Psychologie der Massen“ noch etliche weitere Bücher veröffentlichte, wie „Psychologische Grundgesetze der Völkerentwicklung“ oder „Die Kultur der Araber“.
Durch die Tatsache, dass Le Bon Franzose war, argumentiert der 1841 Geborene immer wieder über die französische Vergangenheit. So findet nebst Napoleon auch des Öfteren Robespierre oder eine andere Gestalt der französischen Geschichte eine Erwähnung.
Sprachlich gesehen ist es in einer durchaus „altertümlichen“ Redensart geschrieben, weshalb Freunde des früheren Sprachgebrauchs sehr wohl auf ihre Kosten kommen. Die Art und Weise, in der die Schrift verfasst ist, macht indes den Text nicht einfacher zu verstehen, doch so frohlockt der Geist bei manchen Formulierungen Le Bon’s.
Insgesamt ist das Buch für alle, die sich für Psychologie interessieren, nur zu empfehlen und absolut lesenswert.
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