Sie leben unter uns, unbemerkt, unbeachtet – doch sie sind da, und sie führen ihren Kampf weiter, einen Kampf gegen einen übermächtigen Feind: Gluten! Es ist nahezu überall, auch dort, wo ihn der Großteil von uns wohl nicht einmal bemerkt. Wer Gluten allerdings nicht verträgt oder sich aus ernährungstechnischen Gründen (denn mit der richtigen Argumentation ist nahezu alles ungesund), für einen Verzicht auf glutenhaltige Produkte entscheidet, den wird oft genug der Hinweis Aa, Ab, Ac oder Ad hämisch vom Speiseplan der Mensa angegrinst haben. Doch die Geimeinschaft der Glutenunverträglichen hat ihren Kampf lange genug im Stillen geführt, es wird Zeit, all die mit Gluten Fechtenden aus dem Schatten zu bringen, und mal zu fragen: Stehen sie noch Seite an Seite mit der Mensa, oder ist ein Bündnis mit dem Lidl unumgänglich?
Ladies first, boys before, zusammen ging es los mit einer Woche glutenfrei. Wie bereits in der letzten Woche gilt: Wir bewerten das Essen, das die Mensa bereitstellt auf die genannten Kriterien und auf dessen Basis wir versucht haben, nicht zu Zombies zu mutieren.
Bereits am ersten Morgen mussten wir schmerzlich erfahren, dass nicht nur die Brötchen tabu waren, sondern dass auch alle Müslisorten Gluten enthalten. Also bestand die Wahl zum Frühstück eine Woche lang aus Obst (für dessen kostenfreie Unendlichkeit, die uns die Mensa zur Verfügung stellt, man sehr dankbar ist) und Joghurt. Dazu sollte man noch wissen, dass natürlich der Naturjoghurt gemeint ist – denn in den Zusatzstoffen der anderen ist Gluten enthalten.
Mittags konnte man dann entweder richtig Glück haben – oder richtig Pech, was in diesem Falle gar kein Mittagessen bedeutete. (Wenn man sich dann doch hungrig auf den Weg zum Lidl oder Richtung City Center machte, wurde man auch dort bitter enttäuscht: Das zu vermeidende Klebereiweiß ist in so vielen Produkten enthalten, dass man gefühlt nur Reiswaffeln in den Regalen findet.) Umso mehr freuten wir uns, wenn das Essen doch mal nur aus Kartoffeln, gedämpftem Fisch und Gemüse bestand, denn dann und fast nur dann konnten wir es essen – wobei wir hier jetzt mal nicht genauer auf die Qualität des Fisches eingehen wollen.
Doch selbst wenn einen das tatsächlich vollständige Mittagessen vergessen ließ, dass man sich mitten in einem Experiment befand, kam das Abendessen mit einem Baseballschläger um die Ecke und, nun ja… Erinnerte sanft daran, dass man mit solch einer Einschränkung nie nach der Ernährungspyramide, die man in bereits in der Grundschule eingetrichtert bekommen hat, ernähren können wird. Glutenfreies Brot, ja, träum‘ weiter – zumindest etwas Obst, Salat und ein paar Gurken lächelten uns tapfer von unseren Tellern an. Die Alternative hieß, sich in der Schlange für einen Nachschlag des Mittagessens durchzuprügeln, und war auch nur möglich, wenn man in der 6. Stunde keinen Unterricht hatte, oder (und wir nehmen das jetzt nur auf, um alle theoretischen Möglichkeiten zu nennen) der Lehrer nicht überzog.
Unser Fazit – Hunger. Schlicht und einfach. Wir ziehen unseren Hut vor all den glutenfrei lebenden LGHlern, ihr müsst eine wirklich gute Ausdauer haben, und hey, lohnt sich für euch eine Kundenkarte bei Lidl? Spaß beiseite, unsere Erfahrungen mit glutenfreier Ernährung, beziehungsweise eben nicht-Ernährung waren nur bedingt erfreulich, weshalb wir hier leider nur wenige Punkte vergeben können.
Endstand: 3/10 Punkte
Aber unsere Beurteilungen sind natürlich nicht das ultimative Maß aller Dinge – also, an die glutenfrei Lebenden, habt ihr andere Erfahrungen gemacht? Wenn nicht, haben wir abschließend noch einen letzten guten Rat: Ali Baba, Pizza und Döner, direkt hinterm Marktplatz – glutenfrei. Dankt uns später. 😉
~Lucas Hoch und Anika Corban
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