Hallo, Ada! Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zur Schülersprecherin erstmal! Jetzt interessiert uns natürlich brennend, mehr über dich zu erfahren. Also was für Fünfstünder hast du gewählt und warum?
Ada: Erstmal hallo zurück und ich habe Deutsch als Fünfstünder gewählt, weil ich die deutsche Sprache einfach sehr gerne mag! Ich formuliere gerne und mag es auch sehr gerne zu lesen. Dann habe ich Englisch gewählt. Mir macht die Sprache unglaublich viel Spaß. Ich war auch eine Zeit lang in England und dementsprechend lag das sehr nah. Dann hab‘ ich noch Wirtschaft gewählt, weil mich Wirtschaft generell sehr interessiert. Meine Freunde würden sagen, ich bin manchmal etwas interesting: Ich lese nämlich auch gerne Wirtschaftsbücher in meiner Freizeit und wollte da einfach mehr zu erfahren und ich glaube, dass dieser Fünfstünder mir im späteren Leben mal mehr bringen wird als andere Gesellschaftswissenschaften.
Apropos Freizeit, was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ada: Ich bin vielseitig interessiert. Einerseits bin ich sehr gerne kreativ, ich leite auch an der Schule ein Additum, CrossOver, also künstlerisch mach ich sehr gerne sehr viel. Ansonsten reite ich, ich kann Klavier spielen, ich kann auch Bratsche spielen, das mache ich aber nicht so besonders regelmäßig. Sonst verbringe ich auch gerne Zeit mit meinen Freunden und arbeite gerne zum Beispiel in der SMV oder auch an mir selbst, das lässt sich auch mit dem Lesen verknüpfen.
Was ist deiner Meinung nach die bescheuertste Regel am LGH?
Ada: Probably die Bettdecken-Regelung. (lacht) Grundsätzlich muss ich dazu sagen, dass es total zusammenhangslos ist. Ich find‘ es verständlich, dass es ein Thema ist, über das viel debattiert wird, vor allem, weil das Jugendschutzgesetz klare Richtlinien setzt und auch die Verantwortung auf die Lehrer übertragen wird, aber sexuelle Intimitäten mit einer Bettdecke zu verknüpfen geht das Problem nicht richtig an, das die Lehrer auf jeden Fall damit haben, wenn jetzt sexuelle Intimitäten eben im Internat vollzogen werden. Die Bettdecke kann dafür nichts und sollte dementsprechend auch aus dieser Regelung rausgenommen werden. Ich glaub‘, das muss man dringend umformulieren.
Wie sieht ein typischer A-Sonntag bei dir aus?
Ada: Also erstmal muss ich ganz dringend ausschlafen! Ich darf nämlich nicht so viel ausschlafen. Ansonsten geh‘ ich dann zum Brunch, ich mach etwas mit meinen Freuden. Leider hab‘ ich immer in der B-Woche Vokabeltests, also muss ich auch Vokabeln lernen, und sonst unternehme ich was mit Freunden und genieße meine Freizeit.
Was ist dein go-to Stimmungsbooster in Klausurenphasen?
Ada: Props an meine Zimmerpartnerin (lacht), sie ist schulisch sehr aktiv und motiviert mich dann auch gerne mal dazu, ein bisschen mehr zu lernen, und generell, wenn man mit Leuten lernt, macht das deutlich mehr Spaß als alleine. Natürlich ist es auch praktisch, mal Ruhe zu haben und für sich selbst das Thema zu erschließen, aber grundsätzlich eben die Leute, die um mich rum sind. Props nochmal an meine Zimmerpartnerin.
Vielen Dank für das Lob. (lacht) Wie bist du drauf gekommen, Schülersprecherin werden zu wollen?
Ada: Ich bin generell sehr interessiert an und auch sehr aktiv in der SMV, auch schon vor meiner LGh-Zeit. Dann bin ich eben ans LGH gekommen und habe mich hier auch immer engagiert. Ich war ab dem ersten Jahr Klassensprecherin, ich war auch in der Schulkonferenz und ich dachte, es wär‘ vielleicht eine coole Sache, das zu machen, weil es mir einfach viel Spaß macht. Ich hab‘ auch von vielen anderen Leuten gesagt bekommen oder ich wurde auch gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das zu machen. Dementsprechend dachte ich, wenn nicht nur ich denke „Okay, das fänd ich sehr interessant“, sondern wenn andere auch glauben, dass ich qualifiziert dafür bin, dann wäre das mal eine angemessene Maßnahme, mich da zu bewerben.
Eine andere Frage: Wie gedenkst du, Mittel- und Oberstufe ohne Kontakt und trotz Kohortentrennung gleichermaßen zu repräsentieren?
Ada: Sehr gute Frage. Grundsätzlich haben wir ja Vertreter aus der Mittel- und der Oberstufe in der SMV und es ist mir auch ganz wichtig, dass alle das gleiche Recht haben und auch gleich repräsentiert werden. Beide werden genau gleich viel eingebunden und haben genau das gleiche Recht mitzuarbeiten. Natürlich werden wir jetzt von Emme und mir repräsentiert… Wir sind beide in der Oberstufe, aber ich war ja auch letztes Jahr noch in der Mittelstufe und weiß noch ganz genau, wie sich das anfühlt und man kann sich trotzdem auch vielseitig engagieren. Das wäre mir auch wichtig, dass Leute das machen. Ich möchte auf jeden Fall immer ein offenes Ohr für die Leute haben und wenn sie auf mich zukommen, dann mache ich auch gerne was, egal in welcher Stufe sie sind, Unter-, Mittel- oder Oberstufe.
Wo siehst du die größten Baustellen am LGH?
Ada: Plural- gut formuliert. (lacht) Zu allererst würde ich sagen, dass das LGH noch an Nachhaltigkeit arbeiten kann, auch die digitale Ausstattung in den Klassenräumen ist noch ausbaufähig. Ein fest installierter Beamer in jedem Klassenraum wäre cool! Manchmal wünsche ich mir auch, dass, obwohl wir Schüler schon viele Entscheidungen selbst treffen können, man noch etwas selbstständiger handeln kann und dass – ich weiß, Jugendschutzgesetz, Verantwortung der Aufsichtspersonen, im Rahmen der Möglichkeiten der Schule muss es natürlich schon noch bleiben, sie können nicht einfach irgendwelche eigenen Regeln machen – es ein paar mehr Freiheiten gibt und dass wir jederzeit ernstgenommen werden und wir in die Diskussionen einbezogen werden. Das ist häufig der Fall, aber es gibt auch noch ein bisschen Luft nach oben.
Was sind Werte, die du als Schülersprecherin vertrittst, und die du an die Gemeinschaft weitergeben möchtest?
Ada: Mir persönlich ist Kommunikation super, superwichtig. Ich finde, wenn man nicht miteinander redet, kommt man nirgendswohin und das wäre mir auch wichtig, dass jeder mit mir reden kann, jeder auch auf Emme zugehen kann oder generell alle Vertreter in der SMV, also nicht nur die SMV-Vertreter auf uns, sondern auch Schüler auf die SMV-Vertreter. Außerdem gibt es natürlich auch noch verschiedene Möglichkeiten uns zu erreichen, wie zum Beispiel Teams oder WhatsApp. Also Kommunikation wäre mir da besonders wichtig und ansonsten auch, dass wir alle mit einbeziehen, dass wir niemanden ausgrenzen, was, wie ich finde, am LGH auch schon ziemlich gut gemacht wird, aber natürlich gibt es immer noch Verbesserungspotential. Ansonsten auch Diplomatie, das geht ein bisschen mit Kommunikation einher, versucht nicht andere auszustechen, sondern, wie man so schön sagt, vier Augen sehen mehr als zwei, arbeitet zusammen und dann kommt man auch schneller ans Ziel.
Schöne Worte. Jetzt eine vielleicht eher kritischere Frage: Was ist der größte Regelbruch, den du am LGH je begangen hast, und wurdest du erwischt?
Ada: Sad life, ich wurde tatsächlich bei etwas erwischt. Jetzt ist die Frage, wie du es gewichtest. Vielleicht war das nicht die größte Strafe, die wir bekommen haben, aber ich habe für meinen Teil da genauso viel agiert wie andere. Das war bei einer Nachtaktion vor den Ferien, wir wurden leider um vier Uhr von Herrn Deusch aufgegabelt. Funny story: Als wir im Dienstzimmer saßen, sind zwei Menschen vom Balkon gesprungen. Herr Deuschs Gesicht war unbezahlbar.
Und last but not least: Bist du Optimistin oder Pessimistin und warum?
Ada: Ganz klar Optimistin. Ich gehe gerne mit einem Lächeln durchs Leben und versuche, positive Vibes zu verbreiten. Bei Klausuren fällt es mir manchmal etwas schwer, positiv zu bleiben, eben weil Prüfungsdruck schon etwas ist, was allgegenwärtig am LGH sein kann. Aber abgesehen davon versuche ich wirklich immer, optimistisch zu bleiben und diesen Optimismus auch an meine Mitmenschen weiterzugeben.
Dann vielen Dank für deine Zeit und wir freuen uns auf das kommende Jahr mit dir als Schülersprecherin!
Ada: Danke für das Interview. Ciao!
Neueste Kommentare