Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm ‚Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.‘ Der Herr antwortete ‚du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst war, so soll der Lohn sein,‘ und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf war.
Die meisten kennen das Grimm’sche Märchen „Hans im Glück“, französisch „Jean le chanceux“ – den Klumpen Gold tauscht Hans im Verlauf der Geschichte erst gegen ein Pferd, dann gegen eine Kuh, ein Schwein und eine Gans, bis er schlussendlich einen Wetzstein erhält – den er allerdings in den Brunnen fallen lässt. Moral der Geschicht‘? Man kann auch ohne Besitz glücklich sein.
Ähnliche Geschichten spielten sich am Sonntag Nachmittag in Straßburg ab, doch galt es beim Spiel nicht, mit möglichst leeren Händen zurückzukommen, sondern eine „pince à linge“ (Wäscheklammer) nach und nach so einzutauschen, dass man einen möglichst wertvollen Gegenstand erhält – das ganze natürlich auf Französisch, handelte es sich doch schließlich um eine von der Fachschaft Französisch organisierte Fahrt ins französische Nachbarland, auf den Weihnachtsmarkt der „capitale de Noel“.
Morgens um acht ging es mit dem Bus los. Anstatt also (wie normale Menschen) gegen zwölf in Richtung Mensa zu schlendern und die frisch eingeführten Säfte zu probieren, wankten um kurz vor acht einige halbschlafende Gestalten, mit Capri-Sonne und Corny ausgestattet, zum Reisebus.
Zweieinhalb Stunden später auf dem Parkplatz sahen die Gesichter allerdings schon sehr viel wacher und frischer aus, sodass sich alle hochmotiviert auf den Weg in die Innenstadt machten, die es erst einmal galt, in drei Gruppen bei einer Stadtführung zu durchwandern. Sechs gefreiwilligte Schülerinnen hatten die Aufgabe, die anderen mit bilingualen Informationen über französische Weihnachtsmärkte und historische Denkmäler abzufüllen.
Dann begann der eigentlich spannende Teil des Ausflugs: das selbstständige Erkunden Straßburgs sowie des Weihnachtsmarktes, kombiniert mit dem bereits erwähnten Spiel. Während die einen Punsch und Crêpes sowie Ball- und Wichtelgeschenke erstanden, tauschten sich die anderen fleißig bis zu Keksen, Büchern und anderem durch.
Doch das kalte Dezemberwetter brach nach und nach auch die widerstandsfähigsten Geister, und so machten sich alle bereits am frühen Abend auf den Rückweg nach Schwäbisch Gmünd.
Insgesamt wieder einmal eine sehr schöne und erlebnisreiche Straßburgfahrt – wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
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