…Entnervt setzte Herr Fischer erneut an: „Ihr habt Lichterketten mit Batteriebetrieb und kein Staatsphilosophie und weiter Addita und keine verfrühte WG-Zeit oder Lichterketten ohne Batteriebetrieb und Staatsphilosophie und verfrühte WG-Zeit und weiter Addita oder…

…es gibt eine Runde Pilates unter strahlendem Sonnenschein.“ Die Drohung lässt die Staatsphilosophie überbieten.

Was das Wetter anbelangt, ist der himmlische Horizont weit entfernt. Der Regen überschüttet die Internatswiese und verwandelt das Campusgelände in eine Schlammschlacht.  Man hat das dumpfe Gefühl, über eine Art Schockoladenpudding zu laufen. Zusätzlich darf man sich natürlich auf die graphendünne Eisschicht freuen und Eislaufkünste beweisen. Nun, egal, was man tut, man landet auf dem Boden.

Aber ist der Boden eigentlich nicht der Ort wohin wir alle streben möchten? Bodenständigkeit gilt als gute Eigenschaft – zählt es nicht, wenn man ständig auf dem Boden liegt, da der komplette Alltag einen zuschneit (schlechte Wortspiele) und man am liebsten keine Fallhöhe mehr besitzen möchte? Dreht man sich um, so starrt man auf das klägliche Weiß der Deckenlampe und fragt sich, ob man sich die Mühe machen sollte, überhaupt aufzustehen und sich dem Abistress zu stellen oder alles schon vergeblich ist.

Lieber bleibe ich auf dem Boden liegen und starre die Decke an. SO sieht also die Verantwortungselite aus, auf dem Boden zerstört, da einerseits das Packet mit den Batterien schon unterwegs ist und andererseits die Arbeiten einen nur noch in den Wahnsinn treiben. Vielleicht würde eine Abkühlung im Biotop zu einem klaren Kopf führen, doch dafür müsste man über den Campus stampfen und sich bei jedem Schritt vor Augen führen, welche wichtige Stelle die Kaserne und Würrtemberg im ersten Weltkrieg hatte.

Langsam rappele ich mich vom Boden auf und beobachte, wie vier kleine Kinder in einfarbigen Anzügen auf der Wiese herumwälzen, in der Hoffnung, dass, wenn sie die Augen aufmachen, eine Schneedecke den grünen Rasen bedeckt. Ihr Wunsch bleibt unerfüllt – Stichwort Wünsche: das alljährliche Wichtelgeschenkproblem steht vor der Tür und wie gewohnt habe ich noch kein Geschenk. Kurzerhand entscheide ich mich, doch noch etwas Kleines zu besorgen…

Fortsetzung folgt – übermorgen.

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